Bewusstsein ohne Körper

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In einem Interview erläutert der Philosoph Thomas Metzinger, warum er glaubt, dass unser Bewusstsein nur eine Simulation des Gehirns über die Wirklichkeit darstellt.

https://www.heise.de/hintergrund/Bewusstsein-ist-eine-Simulation-des-Gehirns-3280683.html

Experimentell kann man zeigen, dass, wenn man einem Menschen über virtuelle Sinneseindrücke (z.B. VR-Brille) einen anderen Körper vorgaukelt, sich das Gehirn sehr schnell darauf einstellt und es diesen "virtuellen" Körper sehr schnell als seinen eigenen annimmt.

Ein ähnliches Experiment ist die Gummihand-Illusion.

Diese Experimente zeigen, dass sich unsere Gehirne sehr flexibel an die Sinneseindrücke anpassen können und unser Bewusstsein stark von diesen Eindrücken beeinflusst wird. Sie zeigen aber auch, dass eine "Loslösung" des Gehirns vom Körper eine heikle Sache ist. Unser Gehirn hat sich parallel mit unserem Körper entwickelt und es gibt in der Natur keine "virtuelle"-Realität sondern nur die Realität, in der Wirklichkeit, Körper und Gehirn in unmittelbarer Beziehung stehen. Daher gab es für unser Gehirn nie eine Notwendigkeit "virtuell" und "real" zu unterscheiden. Sein Fixpunkt war immer die reale Realität. Das bedeutet aber, dass die Vision "Bewusstsein" nicht losgelöst von der Realität stattfindet, sondern unmittelbar über milliarden Kanäle auf molekularer und neuronaler Ebene zwischen Körper und Gehirn. Wenn sich diese Vision vom Körper löst oder die Kanäle umgeleitet werden, sprechen wir von "Wahnsinn" - nicht von virtueller Realität.

Einem Gehirn ohne Körper fehlt jeder Bezugspunkt, der nicht durch den imaginären Bezugspunkt einer virtuellen Realität ersetzt werden kann ohne, die Beziehung zur Wirklichkeit zu verlieren.

Siehe auch Phantasie

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