Künstliche Intelligenz
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In den Jahren 2014/2015 tauchten in den Medien wieder verstärkt Berichte über Roboter auf, die uns das Arbeitsleben erleichtern sollen - so wir denn daran teilnehmen dürfen und nicht als Mindestlöhner verheizt werden.
Die Roboter sollen jetzt die Schutzkäfige verlassen und unmittelbar mit ihren menschlichen "Kollegen" interagieren. Oder sie sollen als Exo-Skelette deren Kraft und Ausdauer ins übermenschliche verstärken.
Diese Entwicklungen werden uns natürlich wieder als "künstliche Intelligenz" verkauft. Aber ist der Begriff Intelligenz hier überhaupt angebracht?
Juni 2016: In den VDI-Nachrichten vom 3. Juni 2016 stoße ich auf einen Artikel "Freie Fahrt für Auto-Piloten". Herr Dobrint will die rechtlichen Rahmenbedingungen gemeinsam mit der Autoindustrie so definieren, dass Deutschland Nr. 1 bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge werden kann! Dazu sollen Algorithmen für Ethik entwickelt werden. Die sollen dem Fahrzeug ermöglichen, in zweifelhaften Situationen ethisch akzeptable Entscheidungen zu treffen (lieber die Oma oder das Schulkind umsäbeln - oder besser den Fahrer opfern?). Während bei Haustieren, die offensichtlich autonom und intelligent sind, immer der Besitzer haftet, sollen Fahrer eines autonomen Fahrzeug von der Haftung freigestellt werden. Das Auto ist dann rechtlich verantwortlich - was immer das heißen mag!
Thesen
- intelligente Systeme und Intelligenz sind nicht das Gleiche: ist ein Virus intelligent oder ist es ein intelligentes System?
- Voraussetzung für Intelligenz ist Autonomie: Ist ein ferngesteuerter Roboter wirklich "intelligent", ein autonomes Huhn dagegen "dumm"?
- Ein Gehirn kann einen Computer simulieren - ein Computer kann kein Gehirn simulieren
- Wenn ein Computer einen Menschen im Go-Spiel schlägt, ist das dann ein Zeichen für die Intelligenz des Computers oder für die Stupidität des Go-Spiels?
- Vielleicht sollten wir Intelligenz nicht daran messen, wie schwer es einem Menschen fällt ein konkretes Problem zu lösen, sondern wie schwer es ist, eine Maschine zu bauen, die das gleiche Problem löst. Schach erfordert demnach weniger Intelligenz als die Fähigkeit auf zwei Beinen über unebenes Gelände zu laufen.