Theorie der Unbildung
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Theorie der Unbildung; Konrad Paul Liessmann;(2006); Paul Zsolnay Verlag, Wien; Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg, 2006
Dieses Buch ist eine Streitschrift gegen den Ungeist der Ökonomie, der alle Bereiche unseres Bildungsystems durchdringt und es nach und nach seiner kulturellen und gesellschaftlichen Grundlagen beraubt. Der Autor beschreibt pointiert die absurden Entwicklungen der letzten Jahre, die allen öffentlichen Bekundungen zur Wissensgesellschaft zum Trotz, Wissen und Bildung entwerten und einer schleichenden Unbildung den Weg ebnen. Wissen und besonders Bildung - das ist eben nicht das Sammeln und Aneinanderreihen von Informationen, wie es uns in Zeiten von Google, "Wer wird Millionär" und nun auch ChatGPT suggeriert wird.
Wissen, darauf verweist der Autor deutlich, ist mehr als eine Resource, die gemanagt werden muss. Wissen und Bildung beruhen auf Traditionen, gesellschaftlichen und kulturellen Vereinbarungen und individuellen Bemühungen und Fähigkeiten. Daran ändern auch die vielen hektischen Reformen nichts, mit deren Hilfe Wissen effizienter generiert oder vermeintlich gerechter verteilt werden soll.
Ein interessanter Artikel von Konrad Paul Liessmann zum Verhältnis von Mensch und Technik: Tagesspiegel