Technokraten

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Technokratie (griech.: τεχνοκρατία „Herrschaft der Technik“)


Technokraten glauben daran, allen Fragen und Herausforderungen - gleichgültig aus welchem Lebensbereich - mit technischen Konzepten begegnen zu können. Sie interpretieren und behandeln Prozesse ausserhalb der Technik mit technischen Methoden. Der Traum des Technokraten ist die große Gesellschaftsmaschine.

Individuum, Leben und Gesellschaft werden als vermeintlich streng rational analysierbare Systeme betrachtet, die es entsprechend zu planen, auszulegen, zu modifizieren oder zu optimieren gilt: der "Mythos der Maschine".

Die technokratische Sichtweise begleitet die Menschheit seit den ersten Hochkulturen. Schon das alte China oder die ägyptischen Pharaonenreiche haben Methoden und "Techniken" entwickelt, Gesellschaften mit großer Bevölkerung zu steuern, um sie zu Gewaltigem zu animieren - und um am Ende ganz untechnokratisch unterzugehen.

Doch den maßlosen Höhepunkt der Technokratie bildete das 3. Reich der Nationalsozialisten. Mit Hilfe der Wissenschaft und Technik und mit modernen Organisations- und Managementmethoden wurde die systematische Vernichtung von 6 Millionen unerwünschten Menschen abgewickelt. Nüchtern und professionell haben sich deutsche Behörden und Institutionen, Unternehmen, Universitäten, das Militär und die deutsche Führungselite in dieses technokratische System eingefügt und mitgearbeitet.

Welchen technokratischen Gipfel werden wir als nächstes erklimmen? Die Vernichtung von 800 Mio. lästigen Armen auf diesem Planeten durch Verweigerung jeder Hilfe? - wir sind schließlich nicht das Sozialamt der Welt!

2020, wieder eine technokratische Lösung für ein untechnokratisches Problem: die Corona-App soll uns schützen. Wie? Das ist nicht ganz klar. Verweise auf Süd-Korea entspringen eher einem Plausibilitätsgefühl. Ein valider Beleg für den Nutzen steht aus.

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