Politisch korrekt

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In den letzten Jahren wurde der Begriff "Political Correctness" zunehmend genutzt um politische Ansichten zu diskreditieren. Merkwürdigerweise waren es überwiegend linke Ideen, die als "politisch korrekt" galten und die man dementsprechend herabwürdigend behandelte. Es wurde so getan, als gäbe es vorgeschriebene Denkblockaden, die es verbieten, sich mit der Verfolgung bestimmter Ideen zu beschäftigen. Ideen von der natürlichen Ungleichheit, der Optimierbarkeit des Lebens, der Notwendigkeit des Krieges und dem Glück des Wettbewerbs wurden angeblich systematisch durch "Gutmenschen" unterdrückt.

Die gesellschaftliche Elite der Industrieländer hatte einen Weg gefunden, kritischen Meinungen und moralisch geprägten Zielen die Aura von Moralin, erhobenem Zeigefinger und Falschheit zu verpassen. Wer politisch korrekte Ansichten vertritt, so die unterschwellige Botschaft, tut das bestenfalls aus Bequemlichkeit - schlimmstenfalls aus egoistischen Interessen. In keinem Fall aber ist die so ausgezeichnete Meinung der Mühe wert, sich näher mit ihr zu beschäftigen. Stattdessen hat man selbstverständlich selbst die frischeren, frecheren Ideen mit denen die Welt zu neuen Ufern geleitet werden könnte - wäre sie nicht so moralisch langweilig. Überhaupt sind Begriffe wie "politisch korrekt" und "Langeweile" inzwischen kaum voneinander zu trennen.

Obwohl die Überwindung verordneter Denkblockaden sicher nichts Schlechtes ist, wird sie heute überwiegend von etablierten Vertretern unserer Gesellschaft genutzt: Figuren wie Matthias Horx, Hendrik M. Broder, oder Olaf Henkel sind hier trendprägend. Besonders in den oberen Etagen unserer Gesellschaft schafft die sanktionierte politische Inkorrektheit neue Freiheiten. Meinungsmacher in den besten Jahren, die langsam die Konkurrenz der Jungen spüren, kokettieren mit ihrer angeblichen politischen Inkorrektheit. Dabei verkaufen sie nur den alten kalten Kaffee, mit dem sie es einst nach oben geschafft haben.

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