|
Die Naturwissenschaften machen keinen Unterschied zwischen belebter und unbelebter Natur. Das Funktionieren eines Elektromotors hat für sie keine grundsätzlich andere Qualität als das Funktionieren eines Herzens, das Wachsen eines Baumes oder das Sterben eines Hasen. Mit diesem nüchternen Blick unterscheidet sich ihre Sichtweise gravierend von der eines durchschnittlichen Menschens. Intuitiv ziehen wir eine klare Grenze zwischen der Welt der toten und der lebenden Dinge. Doch wie lange noch?
Die modernen Industrienationen haben mit Hilfe der Naturwissenschaften technische Systeme geschaffen, die sich in ihrer Komplexität den lebendigen Systeme bereits spürbar nähern. Computer, hochkomplexe Maschinen mit unzähligen Sensoren, autonome Roboter - der Mensch ahmt die Natur fleißig nach; auch wenn der Abstand noch gewaltig ist. Und plötzlich entfalten diese technischen Konstrukte eine merkwürdige Wirkung auf die Menschen. Sie erscheinen nicht mehr wie tote Gegenstände, sondern scheinen über ein geheimnisvolles Eigenleben zu verfügen. Wer schon einmal fussballspielenden Robotern zugeschaut hat, weiß was ich meine. Es fällt schwer, diese Maschinen nur noch als Maschinen zu betrachten.
|