Rationalität

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Rationalität ist ein Begriff, der in den Diskursen den modernen, technologisch geprägten Gesellschaften nicht weg zu denken ist. Sie wird als selbstverständliche Grundlage sinnvollen Handelns und guter Entscheidungen betrachtet. Gemeint ist dabei immer ein vernunftgeleitetes, begründbares Denken, das auf logischen und kausalen Strukturen beruht und in Sprache oder Mathematik vermittelt werden können.

Entscheidungen und Handlungen, die sich nicht auf solche Art begründen lassen, die sich aus unbeschreiblichen Emotionen oder Situationen ergeben werden als irrational und unvernünftig abgewertet.

Rationalität ist die Essenz menschlicher Vernunft. Bis in unsere Zeit war es Ziel der Wissenschaft, alles Irrationale aus ihren Gedankengebäuden zu entfernen, um den reinen Kristall der Wahrheit zu erhalten. Doch ist das Irrationale wirklich irrational? Kein Mensch kann leugnen, dass Emotionen sein Handeln und Denken beeinflussen. Sie sind so real wie die Gravitation oder elektromagnetische Kräfte. Ihre "Irrationalität" beruht lediglich darauf, dass wir bis heute keinen mathematisch-logischen Zugang zur Beschreibung dieser Phänomene gefunden haben. Emotionen können wir durch Musik, Filme und Poesie übertragen - aber wir können sie nicht in Kausalketten abbilden und erklären. Und Emotionen sind die Grundlage unserer Vernunft, treiben sie an und geben ihre Richtung vor.

Ein Physiker wird ohne irrationale Gefühle für sein Fach (Begeisterung, Neugierde, Faszination) keinen vernünftigen physikalischen Gedanken entwickeln. Und ein Gewalttäter kann überlegt und rational Menschen auf bestialische Weise quälen.




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https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/rationalitaet/1724

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