Das unbeschriebene Blatt
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Das unbeschriebene Blatt ist ein weiteres Buch von Steven Pinker, einem Kognitionswissenschaftler am MIT, der sich mit den Auswirkungen der neueren Hirnforschung und der Genetik auf das moderne Menschenbild beschäftigt (Deutsche Ausgabe, 2003, Berlin Verlag GmbH, ISBN3827005094). Er streitet für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den neuen Erkenntnisse in diesen Wissenschaften und argumentiert, dass dies nicht notwendigerweise zu einem Diktat der Gene, einem neuen Sozialdarwinismus oder zu einem Lob auf die Ungerechtigkeit der Welt führen muss.
Pinker legt plausibel dar, dass in der Verleugnung der menschlichen Natur und dem krampfhaften Festhalten am Bild des gesellschaftlich formbaren Menschen, eine Menge Fallstricke lauern: sowohl moralischer als auch logischer Art. Das Buch hat allerdings eine deutliche Schieflage: Pinker reibt sich vorzugsweise an den linken Ideen der 60er und 70er Jahre, am brachialen Feminismus dieser Zeit und an den Dogmen der political Correctness. Dies mag mit den vehementen Angriffen zu tun haben, die Pinker und ähnlichen Denkern aus diesen Reihen entgegenschlagen. Trotzdem ist das Buch anregend und geeignet, wirre Ideen von einer utopischen Zukunft auf den Boden des realen Menschseins zu holen.