Darwin Charles
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Charles Robert Darwin, Naturforscher, *12. Febr. 1809 in Shrewsbury
1825 Studium der Medizin an der Universität Edinburgh
1828 Beginn eines Theologie-Studium in Cambridge
1831-36 Weltreise auf der H.M.S. "Beagle" unter Käptain Fitz Roy auf der er eine Vielzahl von Beobachtungen sammelt, die er später systematisch auswertet und die ihn auf die Theorie der Evolution bringen
1838 wird Darwin Sekretär der Geologischen Gesellschaft Englands
1939 Heirat mit Emma Wegwood
1859 erscheint sein epochemachendes Werk »On the origin of species by means of natural selection« (»Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl«)
1871 Veröffentlichung von »The descent of man and selection in relation to sex«, (»Abstammung des Menschen und dieZuchtwahl in geschlechtlicher Beziehung«, 2 Bde.)
1882 stirbt Darwin
Charles Darwin hat mit seiner Idee von der evolutionären Entwicklung des Lebens auf diesem Planeten tief in das Selbstverständnis des Menschen eingegriffen. Obwohl bereits vor ihm Andere ähnliche Ideen zaghaft formuliert hatten, gelang Darwin als erstem die umfassende Darstellung einer Theorie, die die Vielfalt des Lebens und seine Entwicklung ohne das Eingreifen eines äußeren Schöpfers erklärte. Bemerkenswert ist dabei, dass er seine Schlüsse ausschließlich aus den Beobachtungen der Natur zog. Die heutigen Erkenntnisse der Genetik und Biotechnik standen ihm noch nicht zur Verfügung. Die Gene als Träger der eigentlichen Erbinformationen waren noch nicht entdeckt.
Die Idee der Evolution hatte eine enorme gesellschaftliche Wirkung - positiv wie negativ. Natürlich standen (und stehen) alle Religionen mit einem "schöpferischen" Gott auf Kriegsfuss mit dieser Theorie - denn nach ihr ist ein solcher Schöpfer nicht notwendig. Trotzdem ist es mit keiner anderen konkurierenden Theorie möglich, die Vielzahl der Erscheinungen des Lebendigen bis in die molekularen Vorgänge hinein so umfassend zu erklären wie mit der Evolutionstheorie.
Missbraucht wurde die Idee durch eine unreflektierte Übertragung auf die Entwicklung der menschlichen Gesellschaften. Die Idee vom "Überleben des Stärkeren" führte unter anderem zu den bizarren Entgleisungen des nationalsozialistischen Deutschlands - getragen von pseudowissenschaftlichen "Erkenntnissen", die auch heute noch nicht ausgestorben sind. Die Ideen der Eugenik kehren in den modernen Bio-Wissenschaften in neuem Gewand zurück. Der Glaube an die Optimierbarkeit des Menschen und des Lebens feiert eine fröhliche Wiedergeburt. Diesmal will man die Menschheit nicht durch die Ausrottung des "Suboptimalen" retten, sondern durch die ständige "Verbesserung" des Genmaterials. Die Idee des technischen Fortschritts bemächtigt sich der Evolution.
Es ist nur zu hoffen, dass es einem fähigen Wissenschaftler gelingt, der biowissenschaftlichen Community diesen Zahn zu ziehen. Vielleicht findet sich ja etwas wie Heisenbergs Unschärferelation auch in der Biologie. Dank Heisenberg hat es die Physik aufgegeben, die Zukunft berechnen zu wollen - so wie man es noch zu Zeiten Decartes für möglich hielt. Vielleicht muss die Biotechnik noch begreifen, dass sie mit ihren Eingriffen in die Genetik einen evolutionären "Kurzschluss" erzeugt, der die eigenen Ziele absurd werden lässt.