Respekt - ein unterschätztes Bedürfnis
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- | Menschen brauchen Respekt. Der Mensch ist ein soziales Wesen und sein Überleben hing und hängt immer vom Wohlwollen seiner Mitmenschen ab. Der Entzug von Achtung und Respekt durch die Mitmenschen ist daher ein für den Einzelnen existenzbedrohender Vorgang. Viele Irritationen in der Gesellschaft sind meiner Meinung nach auf den mangelnden Respekt gegenüber dem Individuum zurück zu führen. | + | Menschen brauchen Respekt. Der Mensch ist ein soziales Wesen und sein Überleben hing und hängt immer vom Wohlwollen seiner Mitmenschen ab. Der Entzug von Achtung und Respekt durch die Mitmenschen ist daher ein für den Einzelnen existenzbedrohender Vorgang. Viele Irritationen in der Gesellschaft sind meiner Meinung nach auf den mangelnden Respekt gegenüber dem Individuum zurück zu führen und viele Handlungsweisen des Menschen sind alleine dem Versuch geschuldet, Respekt und Anerkennung seiner Mitmenschen zu erlangen. |
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+ | Dabei ergibt sich für den Einzelnen ein Problem: jede Gesellschaft, jede Gruppe entwickelt eigene Regeln, unter welchen Umständen Menschen die Achtung ihrer Mitmenschen erlangen oder wieder verlieren. Menschen aus unterschiedlichen Gruppen stoßen hier zwangsläufig an Grenzen. Jemand fühlt sich respektlos behandelt, obwohl der Andere nichts dergleichen im Sinn hatte. Ein Mensch versucht Achtung zu erlangen durch Verhaltensweisen, die in der neuen Umgebung auf Unverständnis oder gar Unwillen stoßen, vielleicht sogar gegen deren Gesetze. Wenn heute oft vom "Kampf der Kulturen" oder von "Parallelgesellschaften" die Rede ist, so sind - meiner Meinung nach - die darunter zusammengefassten Phänomene alle auf ein Auseinanderlaufen der Regeln für gegenseitigen Respekt zurück zu führen. | ||
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+ | Das gilt auch für die Probleme durch das Auseinanderdriften der sozialen Schichten. Innerhalb der Schichten gibt es einen Konsens, wie man sich zu verhalten hat, um von den Anderen respektiert oder geachtet zu werden. In dem man in der sozialen Schicht aufwächst, lernt man diese Regeln kennen und souverän mit ihnen umzugehen. Menschen aus anderen Schichten haben es schwer, ohne diese fundamentale soziale Prägung innerhalb einer anderen Schicht oder Gruppe Respekt zu erlangen - es sei denn, die Gesellschaft schafft Freiräume, in denen Menschen aus unterschiedlichen Gruppen lernen können, miteinander umzugehen. | ||
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+ | Hinzukommt, dass in unseren technisierten Gesellschaften der Wert des Einzelnen - und damit die gesellschaftliche Achtung, die ihm entgegengebracht wird - immer weiter reduziert wird. In Zeiten vollautomatischer CNC-Werkzeugmaschinen ist die handwerkliche Fähigkeit eines Drehers alter Schule nichts mehr wert. Während einige wenige "Alphamenschen" durch ihre ökonomischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten Anerkennung über Anerkennung anhäufen, müssen sich andere mit einer zunehmenden Ignoranz oder gar Verachtung auseinandersetzen - keine schöne Perspektive. Dabei spielen die absoluten materiellen Lebensbedingungen nur eine geringe Rolle. Entscheidend für den Wert eines Menschen ist der Status, den er innerhalb seiner Gruppe, seiner Gesellschaft besitzt. Dass ein Hartz IV-Empfänger immer noch ein Vielfaches dessen besitzt, was ein indischer Landarbeiter sein Eigen nennt, hilft ihm bei seinem Leben in Deutschland wenig. Zufriedenheit ließ und läßt sich nie alleine aus materiellem Besitz ableiten, sondern entspringt der Anerkennung durch andere Menschen. Sie erst gibt uns ein Gefühl der Sicherheit und Verlässlichkeit. | ||
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Version vom 12:55, 30. Sep. 2007
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Konzept:
Menschen brauchen Respekt. Der Mensch ist ein soziales Wesen und sein Überleben hing und hängt immer vom Wohlwollen seiner Mitmenschen ab. Der Entzug von Achtung und Respekt durch die Mitmenschen ist daher ein für den Einzelnen existenzbedrohender Vorgang. Viele Irritationen in der Gesellschaft sind meiner Meinung nach auf den mangelnden Respekt gegenüber dem Individuum zurück zu führen und viele Handlungsweisen des Menschen sind alleine dem Versuch geschuldet, Respekt und Anerkennung seiner Mitmenschen zu erlangen.
Dabei ergibt sich für den Einzelnen ein Problem: jede Gesellschaft, jede Gruppe entwickelt eigene Regeln, unter welchen Umständen Menschen die Achtung ihrer Mitmenschen erlangen oder wieder verlieren. Menschen aus unterschiedlichen Gruppen stoßen hier zwangsläufig an Grenzen. Jemand fühlt sich respektlos behandelt, obwohl der Andere nichts dergleichen im Sinn hatte. Ein Mensch versucht Achtung zu erlangen durch Verhaltensweisen, die in der neuen Umgebung auf Unverständnis oder gar Unwillen stoßen, vielleicht sogar gegen deren Gesetze. Wenn heute oft vom "Kampf der Kulturen" oder von "Parallelgesellschaften" die Rede ist, so sind - meiner Meinung nach - die darunter zusammengefassten Phänomene alle auf ein Auseinanderlaufen der Regeln für gegenseitigen Respekt zurück zu führen.
Das gilt auch für die Probleme durch das Auseinanderdriften der sozialen Schichten. Innerhalb der Schichten gibt es einen Konsens, wie man sich zu verhalten hat, um von den Anderen respektiert oder geachtet zu werden. In dem man in der sozialen Schicht aufwächst, lernt man diese Regeln kennen und souverän mit ihnen umzugehen. Menschen aus anderen Schichten haben es schwer, ohne diese fundamentale soziale Prägung innerhalb einer anderen Schicht oder Gruppe Respekt zu erlangen - es sei denn, die Gesellschaft schafft Freiräume, in denen Menschen aus unterschiedlichen Gruppen lernen können, miteinander umzugehen.
Hinzukommt, dass in unseren technisierten Gesellschaften der Wert des Einzelnen - und damit die gesellschaftliche Achtung, die ihm entgegengebracht wird - immer weiter reduziert wird. In Zeiten vollautomatischer CNC-Werkzeugmaschinen ist die handwerkliche Fähigkeit eines Drehers alter Schule nichts mehr wert. Während einige wenige "Alphamenschen" durch ihre ökonomischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten Anerkennung über Anerkennung anhäufen, müssen sich andere mit einer zunehmenden Ignoranz oder gar Verachtung auseinandersetzen - keine schöne Perspektive. Dabei spielen die absoluten materiellen Lebensbedingungen nur eine geringe Rolle. Entscheidend für den Wert eines Menschen ist der Status, den er innerhalb seiner Gruppe, seiner Gesellschaft besitzt. Dass ein Hartz IV-Empfänger immer noch ein Vielfaches dessen besitzt, was ein indischer Landarbeiter sein Eigen nennt, hilft ihm bei seinem Leben in Deutschland wenig. Zufriedenheit ließ und läßt sich nie alleine aus materiellem Besitz ableiten, sondern entspringt der Anerkennung durch andere Menschen. Sie erst gibt uns ein Gefühl der Sicherheit und Verlässlichkeit.
Inhalt:
- Was ist Respekt?
- Warum brauchen Menschen Respekt?
- Wie reagieren Menschen auf Respektlosigkeit?
- Wie respektiert man einen Menschen?
- Respekt vor dem Mitmenschen - ein Dilemma der Globalisierung
- Was könne wir tun?