Bionik und Organisation

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Siehe auch [[bionisches Unternehmen]]
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Das auch natürliche Systeme versagen können, sehen wir an uns selbst: Egal was unsere Leberzellen sagen - wenn sich das Gehirn für Alkohol entschieden hat, gibt's kein Halten mehr. Ähnlich einem Unternehmen, bei dem das oberste Management durchdreht und die eigenen Geschäftsgrundlagen zerstört.
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Aktuelle Version vom 09:12, 2. Apr. 2019

Die Bionik versucht technische Konzepte in biologischen Systemen aufzuspüren und deren Gestaltungsprinzipien auf technische Systeme zu übertragen. Dabei setzt man voraus, dass die sehr langen Evolutionsprozesse der Natur zu optimierten Lösungen geführt haben, die mit den in der Technik üblichen Planungsprozessen nicht gefunden werden können.

Die Nutzung biologischer Systeme als Ideenlieferanten ist dabei nicht nur auf konkrete technische Lösungen beschränkt. Bei allen biologischen Systemen handelt es sich um hoch komplexe Systeme. Die Organisation solcher Systeme erfordert ebenso komplexe Organisationsstrukturen - oder viele aber sehr einfache Grundregeln. Sie sind daher bestens geeignet als Vorlagen für Fragestellungen zur Organisation anderer komplexer Systeme - ob Unternehmen, Staaten oder Märkte.

So sind die Probleme bei der Organisation eines vielzelligen Organismus vergleichbar den Herausforderungen bei der Organisation eines Unternehmens: In beiden Fällen sollen autonome Teilsysteme so miteinander vernetzt werden, dass sie wieder ein autonomes System höherer Ordnung bilden ohne dieses höhere System durch Konkurrenz und Konflikte zu gefährden:

Zellen bilden ein höheres Lebewesen, das in einer dynamischen Umwelt ohne Unterstützung von Außen überleben muss - Menschen bilden ein Unternehmen, das in einem dynamischen Markt bestehen muss.

Damit dies funktioniert, müssen die Teilsysteme ihre Autonomie (freiwillig) zugunsten des Gesamtsystems einschränken. Wettbewerb darf nur in engen Grenzen stattfinden - sonst entsteht KREBS. Im Falle eines biologischen Systems (z.B. dem menschlichen Körper) geschieht dies ohne höhere Instanz. Stattdessen verfügen alle Teilsysteme (jede Zelle) über die gleiche Informationsbasis (DNA) aus der Eigenschaften und Verhalten der Teilsysteme abgeleitet werden.

  • Dies führt auf die "bionischen" Fragen: Welche Strukturen sind maßgebend für das Funktionieren eines aus Zellen zusammengesetzten Organismus?
  • Wie wird der "Egoismus" der Teilsysteme gezügelt?
  • Wie lassen sich die vernetzten Teilsysteme im Sinne des Gesamtsystems koordinieren?
  • Wie lassen sich die Vorgänge in einem biologischen Organismus mit denen eines Unternehmens vergleichen?

Die Beantwortung dieser Fragen kann auch für das Verständnis von menschengemachten Systemen nützlich sein und helfen, diese besser zu gestalten. "Besser" heisst in diesem Fall:

  • zu zielgerichtetem Handeln fähig
  • sich selbst organisierend - ohne auf fehlerbehaftete übergeordnete Systeme (wie das Management) angewiesen zu sein
  • sich selbst stabilisierend


Siehe auch bionisches Unternehmen


Auch Natur hat Grenzen

Das auch natürliche Systeme versagen können, sehen wir an uns selbst: Egal was unsere Leberzellen sagen - wenn sich das Gehirn für Alkohol entschieden hat, gibt's kein Halten mehr. Ähnlich einem Unternehmen, bei dem das oberste Management durchdreht und die eigenen Geschäftsgrundlagen zerstört.

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