Golem der Technologie
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Die Autoren versuchen in dem Buch die ambivalente Beziehung zwischen Menschen und Technik anhand konkreter Fallbeispiele zu verdeutlichen. Dabei verwenden sie - wie bereits in ihrem Buch "Der Golem der Wissenschaft" das Bild vom Golem: dieser mächtigen, aber unbeholfenen, vom Menschen geschaffenen Kreatur, die Alles tut was der Mensch von ihr will. Doch mit ihrem stoischen und grausamen Gehorsam offenbart sie am Ende die Unvollkommenheit des Menschen. | Die Autoren versuchen in dem Buch die ambivalente Beziehung zwischen Menschen und Technik anhand konkreter Fallbeispiele zu verdeutlichen. Dabei verwenden sie - wie bereits in ihrem Buch "Der Golem der Wissenschaft" das Bild vom Golem: dieser mächtigen, aber unbeholfenen, vom Menschen geschaffenen Kreatur, die Alles tut was der Mensch von ihr will. Doch mit ihrem stoischen und grausamen Gehorsam offenbart sie am Ende die Unvollkommenheit des Menschen. | ||
- | Auch die Technik entpuppt sich immer wieder als eine Schöpfung, über die der Mensch nur begrenzte Macht hat und die ihm immer wieder entgleitet. Sobald sich Menschen mit eigenen Interessen und Sichtweisen der Technik annehmen, verliert jede noch so ausgetüftelte technische Maschinerie ihre scheinbare Vollkommenheit. In jeder Konstruktion, in jedem [[Plan und Zufall|Plan]] steckt genügend Unvorhersehbarkeit für die große Katastrophe - und die größte Unwägbarkeit ist der Mensch selbst. Deshalb sollte man jedem Technokraten, der uns die vermeintlich perfekte technische Lösung für ein Problem offeriert, mit gesundem Misstrauen begegnen. | + | Auch die Technik entpuppt sich immer wieder als eine Schöpfung, über die der Mensch nur begrenzte Macht hat und die ihm immer wieder entgleitet. Sobald sich Menschen mit eigenen Interessen und Sichtweisen der Technik annehmen, verliert jede noch so ausgetüftelte technische Maschinerie ihre scheinbare Vollkommenheit. In jeder Konstruktion, in jedem [[Plan und Zufall|Plan]] steckt genügend Unvorhersehbarkeit für die große Katastrophe - und die größte Unwägbarkeit ist der Mensch selbst. Deshalb sollte man jedem [[Technokraten]], der uns die vermeintlich [[10 leere Versprechen der Wissenschaft und Technik|perfekte technische Lösung]] für ein Problem offeriert, mit gesundem Misstrauen begegnen. |
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Aktuelle Version vom 17:44, 30. Apr. 2009
Der Golem der Technologie, Herry Collins, Trevor Pinch, Berlin Verlag, Berlin 2000
Original: The Golem of Large. What you should know about technology, Cambridge University Press, 1998
Die Autoren versuchen in dem Buch die ambivalente Beziehung zwischen Menschen und Technik anhand konkreter Fallbeispiele zu verdeutlichen. Dabei verwenden sie - wie bereits in ihrem Buch "Der Golem der Wissenschaft" das Bild vom Golem: dieser mächtigen, aber unbeholfenen, vom Menschen geschaffenen Kreatur, die Alles tut was der Mensch von ihr will. Doch mit ihrem stoischen und grausamen Gehorsam offenbart sie am Ende die Unvollkommenheit des Menschen.
Auch die Technik entpuppt sich immer wieder als eine Schöpfung, über die der Mensch nur begrenzte Macht hat und die ihm immer wieder entgleitet. Sobald sich Menschen mit eigenen Interessen und Sichtweisen der Technik annehmen, verliert jede noch so ausgetüftelte technische Maschinerie ihre scheinbare Vollkommenheit. In jeder Konstruktion, in jedem Plan steckt genügend Unvorhersehbarkeit für die große Katastrophe - und die größte Unwägbarkeit ist der Mensch selbst. Deshalb sollte man jedem Technokraten, der uns die vermeintlich perfekte technische Lösung für ein Problem offeriert, mit gesundem Misstrauen begegnen.
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siehe auch Ist Technik böse?