Prozessorientierte
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- | [[Wer ist Deutschland|Die Deutschen]] sind Ritter der Prozesskultur. Deutsche können stundenlange Diskurse über die richtige Art und Weise, den korrekten Ablauf oder den passenden Prozess führen, ohne auch nur einmal nach dem Warum zu fragen. Das Ziel ist egal - Hauptsache, man war korrekt gekleidet, hat immer freundlich gegrüßt und | + | [[Wer ist Deutschland|Die Deutschen]] sind Ritter der Prozesskultur. Deutsche können stundenlange Diskurse über die richtige Art und Weise, den korrekten Ablauf oder den passenden Prozess führen, ohne auch nur einmal nach dem Warum zu fragen. Das Ziel ist egal - Hauptsache, man war korrekt gekleidet, hat immer freundlich gegrüßt und den Ablauf für Steuererklärung und Spesenabrechnung korrekt umgesetzt! |
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- | In einem Teil Deutschlands wurde die Idee, gesellschaftliche und wirtschaftliche Abläufe bis in die letzte Nische menschlichen Daseins planen zu können mit eiserner Konsequenz bis 1989 durchgezogen. Das Ergebnis kennen wir. | + | In einem Teil Deutschlands wurde die Idee, gesellschaftliche und wirtschaftliche Abläufe bis in die letzte Nische menschlichen Daseins [[Plan und Zufall|planen]] zu können, mit eiserner Konsequenz bis 1989 durchgezogen. Das Ergebnis kennen wir. |
- | Aber wenn ich den Parolen moderner Unternehmen lausche oder die regelmäßigen Planvorgaben für Mitarbeiter und Managment und | + | Aber wenn ich den Parolen moderner Unternehmen lausche oder die regelmäßigen Planvorgaben für Mitarbeiter und Managment und die Versprechungen gegenüber Öffentlichkeit und Politik verfolge, dann scheint mir, dass auch der [[Kapitalismus und Technologie|Kapitalismus]] nicht frei von Verblendung und Ignoranz gegenüber der [[Der Schwarze Schwan|Komplexität der Wirklichkeit]] ist. |
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Aktuelle Version vom 09:59, 7. Dez. 2024
Hat ihr Unternehmen Prozesse? Nein! Dann haben sie schon verloren! Prozesse - die muss man haben. In der chemischen Industrie kennt man den Prozess schon lange: vorne schüttet man was rein, rührt um und bekommt hinten was raus.
Ist doch einfach! Warum also nicht z.B. aus dem Schreiben eines Briefes einen kurzen "Prozess" machen:
- Briefpapier nehmen und vor sich legen
- Kugelschreiber nehmen
- Schreiben
- Fertig!
Da fehlt was? Zum Beispiel "Nachdenken über den Inhalt" oder "Nachdenken über Stil"? Bitte! Ganz so detailliert wollen wir die Sache dann doch nicht angehen.
Managementberater lieben Prozesse. Sie simulieren ein Verständnis für komplexe Zusammenhänge und machen alles so schön transparent;so richtig wissenschaftlich. Dass am Ende hinten nicht das raus kommt was rauskommen sollte, merkt man meist erst viel zu spät - und dann ist der Berater weg. Aber auch wenn der Berater da wäre: machen könnt er eh nix - denn Prozesse sind oft nur die Simulation von Verständnis. Das tatsächliche Wissen verteilt sich auf die Bearbeiter des Prozesses und nur mit deren Wissen (und Bereitschaft zur Zusammenarbeit) funktioniert die ganze Sache. Natürlich hilft es, spezielle Abläufe und die Art und Weise der Zusammenarbeit gemeinsam grob festzulegen, um Verwirrung und Missverständnisse bei der Arbeit zu vermeiden.
Das häufige Micromanagement, bei dem jeder Arbeitsschritt in "Standards" zementiert wird, bewirkt aber nur zu oft das Gegenteil vom Gewollten: statt Effizienz und Stringenz - Verwirrung und Streit. Man sollte einem Mechaniker vor Ort nicht vorschreiben, wie er seinen Schraubenschlüssel hält - das könnte in die Hose gehen.
Links:
- hier geht's um Prozesse: Geschäftsprozess GoogleTM
- http://de.wikipedia.org/wiki/Gesch%C3%A4ftsprozess
der Deutsche und seine Prozesskultur
Die Deutschen sind Ritter der Prozesskultur. Deutsche können stundenlange Diskurse über die richtige Art und Weise, den korrekten Ablauf oder den passenden Prozess führen, ohne auch nur einmal nach dem Warum zu fragen. Das Ziel ist egal - Hauptsache, man war korrekt gekleidet, hat immer freundlich gegrüßt und den Ablauf für Steuererklärung und Spesenabrechnung korrekt umgesetzt!
Deshalb ist Integration für Deutsche auch ein kurzer Prozess!
DDR - Bullerbü der Prozessfanatiker
In einem Teil Deutschlands wurde die Idee, gesellschaftliche und wirtschaftliche Abläufe bis in die letzte Nische menschlichen Daseins planen zu können, mit eiserner Konsequenz bis 1989 durchgezogen. Das Ergebnis kennen wir.
Aber wenn ich den Parolen moderner Unternehmen lausche oder die regelmäßigen Planvorgaben für Mitarbeiter und Managment und die Versprechungen gegenüber Öffentlichkeit und Politik verfolge, dann scheint mir, dass auch der Kapitalismus nicht frei von Verblendung und Ignoranz gegenüber der Komplexität der Wirklichkeit ist.