Ökonomie der Gerechtigkeit

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Zitat aus IW-Analysen 141 Die sieben Todsünden, 2021:
Zitat aus IW-Analysen 141 Die sieben Todsünden, 2021:
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''Cooper/Dutcher (2011) führten mit 7.188 Beobachtungen eine Metastudie zu Ultimatumspielen durch. Abbildung 1 zeigt die Ergebnisse der über zehn Runden durchgeführten Experimente. Dargestellt werden die Akzeptanzraten der Angebote von Spieler 1 in den ersten fünf Runden gegenüber den Akzeptanzraten der folgenden fünf Runden. Deutlich wird, dass die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz eines Angebots von Spieler 1 durch Spieler 2 erst die 50 Prozent überschreitet, wenn über 30 Prozent des Betrags angeboten werden. Bei Angeboten um 10 Prozent des Gesamtbetrags bevorzugen rund 90 Prozent der Teilnehmer eine Nullrunde für beide Versuchsteilnehmer. Bei Angeboten über 40 Prozent des Betrags hingegen nehmen über 80 Prozent der Teilnehmer das Angebot an. Je mehr Runden das Spiel gespielt wird, desto eher nehmen Teilnehmer Angebote über 20 Prozent an und desto eher lehnen sie Angebote unter 20 Prozent ab (Cooper/Dutcher, 2011, 12). Wird davon ausgegangen, dass die Teilnehmer völlig rational und ohne emotionale Einflüsse agieren, müsste Spieler 2 jeden Beitrag über 0 Euro akzeptieren, da sein individueller Nutzen bei jedem positiven Betrag, den er von Spieler 1 erhält, steigt. Die Ablehnung eines Angebots wäre demnach immer eine irrationale Entscheidung. Viele Experimente zeigen hingegen, dass die Teilnehmer Angebote unter 30 Prozent der Gesamtsumme meist ablehnen (Cooper/Dutcher, 2011, 12).''
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''Cooper/Dutcher (2011) führten mit 7.188 Beobachtungen eine Metastudie zu Ultimatumspielen durch. ... Deutlich wird, dass die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz eines Angebots von Spieler 1 durch Spieler 2 erst die 50 Prozent überschreitet, wenn über 30 Prozent des Betrags angeboten werden. Bei Angeboten um 10 Prozent des Gesamtbetrags bevorzugen rund 90 Prozent der Teilnehmer eine Nullrunde für beide Versuchsteilnehmer. Bei Angeboten über 40 Prozent des Betrags hingegen nehmen über 80 Prozent der Teilnehmer das Angebot an. Je mehr Runden das Spiel gespielt wird, desto eher nehmen Teilnehmer Angebote über 20 Prozent an und desto eher lehnen sie Angebote unter 20 Prozent ab (Cooper/Dutcher, 2011, 12). Wird davon ausgegangen, dass die Teilnehmer völlig rational und ohne emotionale Einflüsse agieren, müsste Spieler 2 jeden Beitrag über 0 Euro akzeptieren, da sein individueller Nutzen bei jedem positiven Betrag, den er von Spieler 1 erhält, steigt. Die Ablehnung eines Angebots wäre demnach immer eine irrationale Entscheidung. Viele Experimente zeigen hingegen, dass die Teilnehmer Angebote unter 30 Prozent der Gesamtsumme meist ablehnen (Cooper/Dutcher, 2011, 12).''
[https://www.econstor.eu/bitstream/10419/228913/1/1745823417.pdf Bericht des Institut der Deutschen Wirtschaft 2021]
[https://www.econstor.eu/bitstream/10419/228913/1/1745823417.pdf Bericht des Institut der Deutschen Wirtschaft 2021]

Version vom 13:46, 9. Jun. 2024

Zitat aus IW-Analysen 141 Die sieben Todsünden, 2021:

Cooper/Dutcher (2011) führten mit 7.188 Beobachtungen eine Metastudie zu Ultimatumspielen durch. ... Deutlich wird, dass die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz eines Angebots von Spieler 1 durch Spieler 2 erst die 50 Prozent überschreitet, wenn über 30 Prozent des Betrags angeboten werden. Bei Angeboten um 10 Prozent des Gesamtbetrags bevorzugen rund 90 Prozent der Teilnehmer eine Nullrunde für beide Versuchsteilnehmer. Bei Angeboten über 40 Prozent des Betrags hingegen nehmen über 80 Prozent der Teilnehmer das Angebot an. Je mehr Runden das Spiel gespielt wird, desto eher nehmen Teilnehmer Angebote über 20 Prozent an und desto eher lehnen sie Angebote unter 20 Prozent ab (Cooper/Dutcher, 2011, 12). Wird davon ausgegangen, dass die Teilnehmer völlig rational und ohne emotionale Einflüsse agieren, müsste Spieler 2 jeden Beitrag über 0 Euro akzeptieren, da sein individueller Nutzen bei jedem positiven Betrag, den er von Spieler 1 erhält, steigt. Die Ablehnung eines Angebots wäre demnach immer eine irrationale Entscheidung. Viele Experimente zeigen hingegen, dass die Teilnehmer Angebote unter 30 Prozent der Gesamtsumme meist ablehnen (Cooper/Dutcher, 2011, 12).

Bericht des Institut der Deutschen Wirtschaft 2021

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