Emergente Intelligenz
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Version vom 10:22, 7. Jul. 2024
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Die Intelligenz eines Lebewesens scheint aus der blossen Kombination vieler Zellen zu entstehen, die selbst nur über eine sehr eingeschränkte "Intelligenz" verfügen.
Relevant für die Intelligenz des Lebewesens ist die Art und Weise, wie die Zellen zusammenarbeiten - ihre Organisation, Vernetzung und Kommunikation, die zu einer intelligenten Geamsamtheit werden.
Menschen ist es gelungen, Organisation, Vernetzung und Kommunikation aus vielen Individuen zu gestalten, die mehr schaffen als jedes einzelne Individuum. Sie bilden eine Gemeinschaft, die über mehr Fähigkeiten verfügt, als jedes Individuum für sich.
Was bedeutet das für solche Gruppen aus Individuen? Lassen sich ihre Eigenschaften mit denen von intelligenten Organismen vergleichen? Gibt es intelligentere und weniger intelligente Gemeinschaften? Können solche Gemeinschaften ein Bewusstsein entwickeln? Können sie pathologische Züge entwickeln?
Das Problem mit der Emergenz
Emergente Systeme haben eine unangenehme Eigenschaft: man kann ihr emergentes Verhalten nur aus den Eigenschaften ihrer Bestandteile prognostizieren, wenn man alle beteiligten Bestandteile und deren Eigenschaften kennt.
Das ist bei den Atomen des Periodensystems noch halbwegs möglich, sodass wir die Eigenschaften von einfachen Molekülen vorhersagen können. Bei komplexen Molekülen wie Proteinen wird das schon deutlich schwieriger. Die Möglichkeiten von Wechselwirkungen mit anderen Proteinen explodiert. Daher ist es bei solchen Systemen effizienter, sie zu beobachten und zu versuchen, nur die beobachteten Eigenschaften und Verhaltensweisen aus den Bestandteilen zu erklären. Das ist schon schwierig genug!
Emergente Systeme bilden sich - wenn wir den allwissenden Designer ausser Acht lassen - selbstorganisierend. Für eine bestimmte Kombination aus Energien, Teilchen und Wechselwirkungen gibt es in der realen Welt ein ganz bestimmtes einzigartiges Zustandsmuster und nicht beliebig viele. Deshalb ist es erkenntnisbringender, diese Muster zu studieren und dann zu versuchen, sie aus den Eigenschaften ihrer Einzelteile zu begründen - nicht andersherum.
Nur so bringen wir Licht in die dunklen Ecken der Wirklichkeit.
