Virtuelles Kraftwerk

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Die Erzeugung von elektrischer Energie in großen, zentralen Kraftwerken ist heute Standard und niemand zweifelt an deren Wirtschaftlichkeit und Effizienz. Tatsächlich ist die Wirtschaftlichkeit für große Einheiten schnell gegeben, da die spezifischen, auf die erzeugte Leistung bezogenen Anlagenkosten geringer sind, als bei kleinen Einheiten. Auch Maßnahmen zur Reduzierung von belastenden Einflüssen (Emissionen, Abwasser, Abfall) und die Verbesserung der Sicherheit lassen sich in großen Einheiten leichter und spezifisch wirtschaftlicher umsetzen.
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Aber große Kraftwerke sind nur mit großen Investitionen umsetzbar. Die Erzeugung elektrischer Energie ist in den meisten Ländern auf diesem Planeten daher keine Sache der Kleinen. Bürger, Handwerk und mittelständische Unternehmen partizipieren bestenfalls am Rande vom Bau und vom Betrieb großer Kraftwerke - als Leiharbeiter und Subunternehmer am Ende der Lieferkette. Trotzdem brauchen sie Energie. Aus diesen Gegebenheiten folgt immer die Abhängigkeit Vieler von Wenigen.
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Hinzu kommt, dass die Entwicklung und der Bau von großen Kraftwerken sehr zeitaufwendig ist. Verbesserungen und Veränderungen sind nur in kleinen Schritten möglich. Planung und Bau eines neuen Groß-Kraftwerks dauern Jahre. Damit werden aber auch über Jahre technische und wissenschaftliche Ressourcen gebunden. Zentralistische Strukturen sind schwerfällig und passen sich neuen Gegebenheiten nur sehr langsam an.
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Dies ist der Ausgangspunkt für die Idee eines virtuellen Kraftwerks. Anstatt ein großes, zentrales Kraftwerk zu bauen, werden viele kleine Energieerzeugungsanlagen zu einem Netz verbunden und ihr Betrieb wird so synchronisiert, dass sie wie ein Kraftwerk dem Energiebedarf folgen. Die heutigen Möglichkeiten der Informationsübertragung machen solche Konzepte denkbar. Dass hätte einige Vorteile:
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#[[Technik und Demokratie|demokratische Strukturen]] - die Energieerzeugung verteilt sich auf Viele
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#Vielfalt - es können unterschiedlichste, auch kleine Systeme genutzt werden
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#Flexibilität - kleine Anlagen lassen sich schneller neuen Anforderungen anpassen
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#Sicherheit - die Energieerzeugung verteilt sich auf viele Erzeuger
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Auch die Wirtschaftlichkeit ließe sich mit einem solchen Konzept darstellen wenn man davon ausgeht, dass die meisten Energienutzer mindestens eine Anlage zur Beheizung und Warmwassererzeugung benötigen und diese selbst finanzieren müssen. Denkbar wäre, das hier ein etwas größerer Betrag investiert würde um zusätzlich Strom zu erzeugen. Lediglich diese Zusatzinvestition wäre dann den Kosten eines Großkraftwerks gegenüber zu stellen. Würde man dann noch den Einkauf der Primärenergie (Gas, Öl, Biomasse) und den Vertrieb der erzeugten elektrischen Energie bündeln, so wären auch günstigere Einkaufspreise bei der Primärenergie möglich.
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Denkbar wäre die Organisation von vielen dieser kleinen Energieerzeugern in Genossenschaften. Die Investition in die Energieversorgungsanlage wäre jeweils der Anteil, der eingebracht werden muss. Dieser könnte ähnlich einer Spareinlage verzinst werden. Zusätzlich erhält jeder Genosse einen Anteil aus den vermarkteten Strommengen.
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[[Kategorie:Ideen]]
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Version vom 19:59, 26. Nov. 2007

Die Erzeugung von elektrischer Energie in großen, zentralen Kraftwerken ist heute Standard und niemand zweifelt an deren Wirtschaftlichkeit und Effizienz. Tatsächlich ist die Wirtschaftlichkeit für große Einheiten schnell gegeben, da die spezifischen, auf die erzeugte Leistung bezogenen Anlagenkosten geringer sind, als bei kleinen Einheiten. Auch Maßnahmen zur Reduzierung von belastenden Einflüssen (Emissionen, Abwasser, Abfall) und die Verbesserung der Sicherheit lassen sich in großen Einheiten leichter und spezifisch wirtschaftlicher umsetzen.

Aber große Kraftwerke sind nur mit großen Investitionen umsetzbar. Die Erzeugung elektrischer Energie ist in den meisten Ländern auf diesem Planeten daher keine Sache der Kleinen. Bürger, Handwerk und mittelständische Unternehmen partizipieren bestenfalls am Rande vom Bau und vom Betrieb großer Kraftwerke - als Leiharbeiter und Subunternehmer am Ende der Lieferkette. Trotzdem brauchen sie Energie. Aus diesen Gegebenheiten folgt immer die Abhängigkeit Vieler von Wenigen.

Hinzu kommt, dass die Entwicklung und der Bau von großen Kraftwerken sehr zeitaufwendig ist. Verbesserungen und Veränderungen sind nur in kleinen Schritten möglich. Planung und Bau eines neuen Groß-Kraftwerks dauern Jahre. Damit werden aber auch über Jahre technische und wissenschaftliche Ressourcen gebunden. Zentralistische Strukturen sind schwerfällig und passen sich neuen Gegebenheiten nur sehr langsam an.

Dies ist der Ausgangspunkt für die Idee eines virtuellen Kraftwerks. Anstatt ein großes, zentrales Kraftwerk zu bauen, werden viele kleine Energieerzeugungsanlagen zu einem Netz verbunden und ihr Betrieb wird so synchronisiert, dass sie wie ein Kraftwerk dem Energiebedarf folgen. Die heutigen Möglichkeiten der Informationsübertragung machen solche Konzepte denkbar. Dass hätte einige Vorteile:

  1. demokratische Strukturen - die Energieerzeugung verteilt sich auf Viele
  2. Vielfalt - es können unterschiedlichste, auch kleine Systeme genutzt werden
  3. Flexibilität - kleine Anlagen lassen sich schneller neuen Anforderungen anpassen
  4. Sicherheit - die Energieerzeugung verteilt sich auf viele Erzeuger

Auch die Wirtschaftlichkeit ließe sich mit einem solchen Konzept darstellen wenn man davon ausgeht, dass die meisten Energienutzer mindestens eine Anlage zur Beheizung und Warmwassererzeugung benötigen und diese selbst finanzieren müssen. Denkbar wäre, das hier ein etwas größerer Betrag investiert würde um zusätzlich Strom zu erzeugen. Lediglich diese Zusatzinvestition wäre dann den Kosten eines Großkraftwerks gegenüber zu stellen. Würde man dann noch den Einkauf der Primärenergie (Gas, Öl, Biomasse) und den Vertrieb der erzeugten elektrischen Energie bündeln, so wären auch günstigere Einkaufspreise bei der Primärenergie möglich.

Denkbar wäre die Organisation von vielen dieser kleinen Energieerzeugern in Genossenschaften. Die Investition in die Energieversorgungsanlage wäre jeweils der Anteil, der eingebracht werden muss. Dieser könnte ähnlich einer Spareinlage verzinst werden. Zusätzlich erhält jeder Genosse einen Anteil aus den vermarkteten Strommengen.

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