Theorie und Wahrheit

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Die Annahme, dass wissenschaftliche Theorien über einen allgemeinen Prüfprozess auf ihren Wahrheitsgehalt abgeklopft werden und erst zur anerkannten Theorie werden, wenn sie diese Prüfungen bestanden haben, entspricht leider nicht der Wahrheit -zumindest nicht ohne erhebliche Verzögerungen.

Entscheidend für die Verbreitung einer Theorie ist ihre Akzeptanz in den etablierten Expertengruppen. Wenn diese - warum auch immer - eine bestimmte Theorie bevorzugen, wird sich diese durchsetzen, auch wenn sie falsch ist.

Beispiele: die Anwendung der Evolutionstheorie auf die menschlichen "Rassen" war zu Beginn des 20ten Jahrunderts weit verbreitet (z.B. Eugenik). Erst nach der konsequenten "Umsetzung" durch die Deutschen in den Jahren 1933 bis 1945 begann eine ernsthaft kritische Auseinandersetzung mit dieser "Theorie". Leider ist sie auch heute noch nicht wirklich tod und geistert immer noch durch manchen "Experten"-Kopf.

Nach einer Theorie amerikanischer Ökonomen war eine Staatsverschuldung über 90% automatisch mit einer sich selbst verstärkenden Rezession verbunden. Die Theorie wurde - ohne detaillierte Prüfung sofort von vielen "interessierten" Kreisen (Neoliberale, Wirtschaftsjournalisten, geizige Finanzminister) kollportiert. Inzwischen wissen wir, dass diese Theorie auf einer unzureichenden Datenbasis beruht und einer genauen Prüfung nicht standhält. Trotzdem wird sie weiter konseqzent in Politik und Medien als Begründung für das harte Vorgehen gegen Griechenland, Portugal und anderen "Schulden"-Ländern herangezogen.

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