Schach komplex

Aus Wiki1

Version vom 16:04, 31. Jul. 2019 bei Emma Lichtenberg (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Schach wird allgemein als kognitiv anspruchsvolles Spiel angesehen und die Fähigkeit eines Computers, einen Menschen im Schachspiel zu schlagen, gilt gemeinhin als einer der Meilensteine der künstlichen Intelligenz.

Doch halt: Was die Komplexität angeht, ist Schach eher dürftig. Der Ablauf ist streng sequenziell - ein Zug, ein Spieler - die anwendbaren Regeln sind beschränkt, der verfügbare Raum auch. Und das Ziel ist eindeutig definiert. Das Schachspiel ist daher - wen wundert's - bestens geeignet für Computer.

Wie sähe ein komplexeres Schachspiel aus? z.B. so:

  • 2x2 Spieler spielen parallel an 2 Schachpartien
  • Figuren können auf dem jeweils eigenen Brett und - gewissermaßen als zusätzliche Dimension - auf das Brett der anderen Spieler verschoben werden.
  • Figuren dürfen nur von den Spielern gezogen werden, auf deren Brett sie stehen.
  • Verloren hat die Seite, die als erstes Schachmatt gesetzt wird.

Durch die Parallelität der Partien kommt ein zeitlicher Faktor ins Spiel. Es wird plötzlich relevant, wann ein Spieler einen Zug macht und welchen Status die parallelen Partien haben. Während die möglichen Züge in einem normalen Schachspiel zu jedem Zeitpunkt der Partie ohne Informationen über die Spieler berechenbar sind, ist die Berechenbarkeit im komplexen Schachspiel nicht mehr möglich, ohne das Verhalten der Spieler einzubeziehen. Es macht einen Unterschied, zu welchem Zeitpunkt eine Figur das Schachbrett wechselt, wo die jeweiligen Partien stehen und wie schnell die einzelnen Spieler ziehen.

Ich behaupte, dass die Simulation einer solch komplexen Schachpartie mit einem sequenziellen Computerprogramm nicht möglich ist, da es die 2 parallel laufenden Partien nicht in geeigneter Form abbilden könnte. Die Partien wären einerseits zeitlich unabhängig von einander, da sie unterschiedlich schnell gespielt werden könnten. Durch die Möglichkeit, Figuren zu wechseln, würde aber auf räumlich und zeitlicher Ebene eine Abhängigkeit eingeführt, die nicht aus den Regeln des Spiels, sondern nur aus dem jeweiligen Zustand der Partien abgeleitet werden könnte.

Ich bin keine Mathematikerin oder Informatikerin - aber vielleicht wäre das ein nettes Problem für KI.

Persönliche Werkzeuge