Reden statt denken

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Wir leben in unübersichtlichen Zeiten. Da sollte "Nachdenken" erste Bürger-, Journalisten- oder Politikerpflicht sein.

Aber stattdessen wollen alle nur reden. O-Töne, Talk-Shows, Interviews mit Jeder und Jedem, Tic-Toc-Quickies, X-Geschreibsel und Werbeclibs überall - alles direkt vom Kleinhirn in die Welt! Nachrichten werden dank KI schneller geschrieben als gedacht.

Aber immer mit Gefühl: Hass, Wut, Gekeife - schriller als die Gedankenpolizei erlaubt.

Wer glaubt, Wahrheit aus den mündlichen Statements von Menschen, ihren Antworten in Umfragen oder aus den phrasenhaften Antworten von Fachleuten zu Allem und Jedem gewinnen zu können irrt. Wahrheit zeigt sich nur im Handeln. Erst dann zeigt uns die Wirklichkeit, ob all das Gerede um den heißen Brei tatsächlich Substanz hatte.

Und diese Wirklichkeit vorwegzunehmen kann nicht mit rhetorischen Floskeln und gerafften Äußerungen gelingen, sondern nur durch mühsames Nachdenken und sorgfältige Darlegung der Gedanken. Dann können andere über diese Gedanken nachdenken und sorgfältig ihre Einwände darlegen. Aber all das braucht Zeit.

Wenn die nicht da ist, braucht es keine Diskussionen, keinen Streit und keine rhetorische Wortakrobatik. Dann handelt man lieber schnell, schaut was passiert und korrigiert: wenn schon nicht nachdenken, dann wenigstens lernen durch Versuch und Irrtum.

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