Radikalisierung

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Viele unserer Großmütter und -väter waren in ihrer Jugend begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus, teilten die Ideen von der Vormachtstellung des Deutschen Volkes, der Notwendigkeit "Volksschädlinge" auszumerzen und unterstützten den bis zur Gegenwart beispiellos grausam effizienten deutschen Staat zwischen 1933 und 1945. Sie wirkten engagiert und begeistert in der Hitlerjugend, dem Bund Deutscher Mädel oder anderen gemeinschaftsbildenden Organisationen mit. Sie sogen die nationalsozialistische Ideologie in sich auf und niemand weiß, ob sie diese Ideologie in ihrem späteren Leben in der Bundesrepublik Deutschland wirklich überwunden haben - oder sie nur geschickt hinter Konservatismus und Tradition verbargen.
Viele unserer Großmütter und -väter waren in ihrer Jugend begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus, teilten die Ideen von der Vormachtstellung des Deutschen Volkes, der Notwendigkeit "Volksschädlinge" auszumerzen und unterstützten den bis zur Gegenwart beispiellos grausam effizienten deutschen Staat zwischen 1933 und 1945. Sie wirkten engagiert und begeistert in der Hitlerjugend, dem Bund Deutscher Mädel oder anderen gemeinschaftsbildenden Organisationen mit. Sie sogen die nationalsozialistische Ideologie in sich auf und niemand weiß, ob sie diese Ideologie in ihrem späteren Leben in der Bundesrepublik Deutschland wirklich überwunden haben - oder sie nur geschickt hinter Konservatismus und Tradition verbargen.
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Wenn die Deutschen ihre [[Wissenschaft und Barbarei - ein Protokoll|Greueltaten]] bzw. deren gesellschaftliche Unterstützung tatsächlich ehrlich aufgearbeitet hätten, dürften sie sich heute über junge Menschen, die dem IS folgen, nicht wundern. Im Gegenteil - die Deutschen gehören zu den wenigen Nationen, die diese Bewegungen aus der eigenen Geschichte heraus verstehen müssten. Anscheinend wurde in Deutschland nie ernsthaft erforscht, wie "normale", kultivierte westeuropäische Menschen dazu gebracht werden konnten, andere Menschen als Ungeziefer zu betrachten, sich jede Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren zu verbieten und stattdessen Behinderte, Alte und Schwache systematisch zu töten bzw. töten zu lassen.
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Wenn die Deutschen ihre [[Wissenschaft und Barbarei - ein Protokoll|Greueltaten]] bzw. deren gesellschaftliche Unterstützung tatsächlich ehrlich aufgearbeitet hätten, dürften sie sich heute über junge Menschen, die dem IS folgen, nicht wundern. Im Gegenteil - die Deutschen gehören zu den wenigen Nationen, die diese Bewegungen aus der eigenen Geschichte heraus verstehen müssten. Anscheinend wurde in Deutschland nie ernsthaft und auf breiter Grundlage erforscht und reflektiert, wie "normale", kultivierte westeuropäische Menschen dazu gebracht werden konnten, andere Menschen als Ungeziefer zu betrachten, sich jede Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren zu verbieten und stattdessen Behinderte, Alte und Schwache systematisch zu töten bzw. töten zu lassen.
Deutsche, die sich heute über die unfassbaren Greuel der IS oder anderer gewalttätiger Bewegungen echauffieren, sollten sich immer Fragen, was der eigene Großvater, die eigene Großmutter vor 70 Jahren gefühlt, gedacht und getan haben.
Deutsche, die sich heute über die unfassbaren Greuel der IS oder anderer gewalttätiger Bewegungen echauffieren, sollten sich immer Fragen, was der eigene Großvater, die eigene Großmutter vor 70 Jahren gefühlt, gedacht und getan haben.
[[Kategorie:Gesellschaft]]
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Version vom 13:47, 3. Jul. 2016

Wenn man mit Deutschen über den Islamismus spricht, zeigen viele ein großes Unverständnis für die Radkikalität und Grausamkeit dieser Bewegungen - allen voran dem IS. Das ist irritierend. Ausgerechnet in der Nation, in der die Radikalisierung großer Bevölkerungsschichten - insbesondere der Jugend - so geplant, systematisch und erfolgreich praktiziert wurde, tut man befremdet über die Radikalisierung in anderen Ländern und Kulturen.

Viele unserer Großmütter und -väter waren in ihrer Jugend begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus, teilten die Ideen von der Vormachtstellung des Deutschen Volkes, der Notwendigkeit "Volksschädlinge" auszumerzen und unterstützten den bis zur Gegenwart beispiellos grausam effizienten deutschen Staat zwischen 1933 und 1945. Sie wirkten engagiert und begeistert in der Hitlerjugend, dem Bund Deutscher Mädel oder anderen gemeinschaftsbildenden Organisationen mit. Sie sogen die nationalsozialistische Ideologie in sich auf und niemand weiß, ob sie diese Ideologie in ihrem späteren Leben in der Bundesrepublik Deutschland wirklich überwunden haben - oder sie nur geschickt hinter Konservatismus und Tradition verbargen.

Wenn die Deutschen ihre Greueltaten bzw. deren gesellschaftliche Unterstützung tatsächlich ehrlich aufgearbeitet hätten, dürften sie sich heute über junge Menschen, die dem IS folgen, nicht wundern. Im Gegenteil - die Deutschen gehören zu den wenigen Nationen, die diese Bewegungen aus der eigenen Geschichte heraus verstehen müssten. Anscheinend wurde in Deutschland nie ernsthaft und auf breiter Grundlage erforscht und reflektiert, wie "normale", kultivierte westeuropäische Menschen dazu gebracht werden konnten, andere Menschen als Ungeziefer zu betrachten, sich jede Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren zu verbieten und stattdessen Behinderte, Alte und Schwache systematisch zu töten bzw. töten zu lassen.

Deutsche, die sich heute über die unfassbaren Greuel der IS oder anderer gewalttätiger Bewegungen echauffieren, sollten sich immer Fragen, was der eigene Großvater, die eigene Großmutter vor 70 Jahren gefühlt, gedacht und getan haben.

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