Parallelwelten

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In der kapitalistischen Welt der Industrieländer wird der Wert eines Menschen im Allgemeinen über den Nutzen bestimmt, den dieser Mensch für Andere hat. Vorstände, Filmstars, Sportler bekommen deshalb gigantische Gagen, weil sie Anderen zu noch größeren Gewinnen verhelfen. Dieser Nutzen wird gerne als "Leistung" deklariert und die nützlichen Menschen als "Leistungsträger". Drum erhält eine Putzfrau nur wenig Geld: was nutzt eine aufgeräumte Wohnung?

Den "Nutzen" definieren dabei meist die direkten Nutznießer selbst. Ein möglicher Schaden, den die "Leistungsträger" an anderer Stelle anrichten, taucht in der Bilanz nicht auf. Würde man ihn buchhalterisch sauber einrechnen, so würde manche große Leistung in einem Nullsummenspiel enden - oder gar in einem Verlustgeschäft.

Eigentlich lässt sich die Bedeutung und der Wert eines Menschen nur durch einen Vergleich bestimmen: Wie sähe eine "Parallelwelt" ohne diesen Menschen aus?

Dabei würde sich schnell herausstellen, dass sich die Bedeutung eines Menschen keineswegs aus seiner gesellschaftlichen Position ableiten lässt. Manch eine "wichtige" Persönlichkeit würde sich möglicherweise als völlig unbedeutend für die Welt entpuppen. Die Welt mit ihm unterschiede sich kaum von der Welt ohne ihn. Andererseits: wenn sich ein wichtiger Mensch tatsächlich als wichtig herausstellen würde, wäre dann nicht seine vielleicht bedeutungslose Großmutter noch viel wichtiger? Schließlich gäbe es den Herrn Wichtig nicht ohne diese Großmutter.

In Deutschland wird im Zusammenhang mit Migranten gerne von "Parallelwelten" gesprochen. Gemeint ist damit die Weigerung, sich in diese Gesellschaft einzubringen und deren Regeln anzuerkennen. Was ist dann mit diesen Parallelwelten:

  • die Welt der Reichen und Mächtigen
  • die Welt der Medien
  • die Welt des Verbrechens
  • die Welt des Militärs
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