Orwell George

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George Orwell, (* 25. Juni 1903 in Motihari, Indien; † 21. Januar 1950, London), geboren als Eric Arthur Blair, war ein englischer Schriftsteller, Essayist und Journalist. Bekannt wurde er durch seine Werke 1984 sowie Farm der Tiere. Er zählt heute zu den bedeutendsten Schriftstellern der englischen Literatur. Orwell benutzte zeitweise auch das Pseudonym H. Lewis Always. (Quelle:WikiPedia)

Bekannt und berühmt ist sein pessimistischer Zukunfstroman "1984". Das Buch skizziert das Leben in einem totalitären Staat, in dem der Einzelne durch ein kompexes Überwachungs- und Manipulationssystem jede Freiheit verloren hat. Das Buch ist geprägt von den Erfahrungen Orwells mit den großen totalitären Staaten seiner Zeit: Hitler-Deutschland und die stalinistische Sowjetunion. Allerdings beschränkt sich Orwell nicht auf diese konkreten Fälle. Vielmehr beschreibt er in seinem Modell sehr präzise und allgemeingültig die Mittel, die es den Mächtigen einer Gesellschaft erlauben Freiheiten einzuschränken und ihre Mitmenschen für eigene Zwecke auszubeuten. Diese Mittel sind keineswegs auf vermeintlich "böse" Staaten beschränkt und werden auch heute auf vielfältige Weise von den Mächtigen genutzt:

  1. Manipulation des Denkens durch Manipulation der Sprache (...ein gängiges Mittel in der Öffentlichkeitsarbeit)
  2. Bewusste Förderung der Unbildung der breiten Masse (im Buch "Prolos" genannt) (...ohne "Bild" keine Macht)
  3. Einrichtung eines permanenten Ausnahmezustands (...durch den "Krieg gegen den Terror")
  4. Systematische Überwachung von wichtigen Teilen der Bevölkerung
  5. Schaffung von engen sozialen Netzen zur Kontrolle des Einzelnen (FacebookTM ist "Freundschaft", GoogleTM ist "Weisheit")

Leider wird "1984" häufig nur auf eine simple Kritik an "Überwachungstechniken" reduziert. Dabei spielt die Technik in dem Roman eine eher untergeordnete Rolle. Orwell lässt offen, wie weit das beschriebene technische Überwachungssystem tatsächlich funktioniert. Wichtig ist aber, dass alle glauben, es funktioniere! Viel interessanter sind die in dem Buch beschriebenen Propagandatechniken, die Manipulation der Sprache (Neu-Sprech) und die systematische Um-schreibung der Wirklichkeit.

Das Buch ist äußerst pessimistisch, lässt aber keinen Zweifel daran, dass ein solches System nicht schicksalhaft sondern menschengemacht ist - und damit eigentlich auch von Menschen geändert werden könnte.

Orwell zeichnet in dem Buch die Skizze einer gesellschaftlichen Megamaschine, wie sie Lewis Mumford in seinem Buch Mythos der Maschine ausführlich beschreibt.

Das man George Orwell auch gänzlich missverstehen kann, zeigt das Interview der Zeit mit Matthias Horx (http://www.zeit.de/literatur/orwell/horx)

"1984" wurde mehrfach verfilmt. Eine freie, aber den Geist des Buches treffend auf unsere "modernen" Zeiten übertragende Fassung ist der Film "Brazil" von Terry Gilliam.

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