Frankenstein und Bildtelefon

Aus Wiki1

Version vom 09:06, 31. Okt. 2016 bei Chantal Schumpeter (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Mit Beginn der Industrialisierung Europas und dem unübersehbaren Fortschritt der Wissenschaft seit dem 19. Jahrhundert wurde und wird die Menschheit von immer neuen technologischen Visionen heimgesucht. Als Luigi Galvani zum Ende des 18. Jahrhunderts die Wirkung von Elektrizität auf einen biologischen Organismus entdeckte, dauerte es nicht lange und man glaubte die "Essenz" des Lebens gefunden zu haben. Wenn man einem toten Froschbein mittels elektrischer Spannung eine Bewegung entlocken konnte, was war dann bei einem Menschen möglich. Es gab einige "Forscher", die diese Experimente durchführten - teilweise mit großer Öffentlichkeitswirkung. Leichen wurden Elektroden in alle denkbaren Körperöffungen gesteckt um ihnen ein Lächeln, ein Zucken der Arme und Beine zu entlocken.

Und weil das so gut funktionierte, fabulierte man schnell von der Möglichkeit, Tote zum Leben zu erwecken. Der Mythos von "Frankenstein" war geboren und musste nur noch in eine öffentlichketswirksame Form gebracht werden. Das übernahm Mary Shelley.

Heute wissen wir, dass die Visionen vom wiederbelebten Toten Illusionen waren. Sie waren nur möglich, weil die Menschen zwar etwas, aber nicht genug wussten. Unser Gehirn ist sehr gut darin, auf der Grundlage weniger Informationen ganze Geschichten, große Bilder und gewaltige Visionen zu erschaffen

Deshalb sollte man technischen Visionen mit Skepsis begegnen - um nicht unnötige Ängste, aber auch unsinnige Hoffnungen zu schüren.

Persönliche Werkzeuge