Leben und Sterben in Zeiten von Corona
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März 2020 - Die Welt hat ein gemeinsames Thema: Den Corona-Virus CoVid19.
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Menschen trennen
Rund um den Globus erkranken und sterben Menschen an dem neuen Virus. Die öffentliche Stimmung wechselt von interessierter Gleichgültigkeit zu Panik - je nach unmittelbarer Betroffenheit. Länder schotten sich ab und versuchen, ihre Gesundheitssysteme vor dem Kollaps zu wappnen. Politiker appelieren an Gemeinsinn und Solidarität - und ordnen Ausgangsperren an. Gerüchte und Verschwörungstheorien fluten durch die sozialen Medien.
Die Lösung aller Probleme scheint den Entscheidungsträgern in der sozialen Isolation zu liegen.
Nachtrag 2021: Inzwischen wird die Erlösung von allen Ūbeln durch das Impfen versprochen. Wenn nicht durch eine Impfung, dann durch 2, Booster, noch ne Booster u.s.w.!
Nachtrag 2022: Wir sind bei der 4. Impfung angelangt. Gleichzeitig sollen weiter Masken getragen werden. Kinder werden geimpft und alle werden krank.
Zur Zeit mehr Fragen als Antworten:
- Warum sterben in Italien mehr Menschen als im Iran - obwohl dort seit Wochen eine Ausgangssperre besteht, im Iran aber nicht?
- Warum gibt es schlagartig keine Infektionen mehr in China?
- Was tun wir, wenn die Pandemie in 3 Monaten nicht abgeklungen ist?
- Was hilft mehr: Kontaktverbot oder Schutzmasken?
- Brauchen wir 100% Gehorsam bei Kontaktverbot und Impfung oder genügen 80%?
- ersetzen Expertenmeinungen systematische Forschungsbegleitung?
Menschen sterben
Kann es sein, dass die massive Todesrate in Italien mit der Art der Altenpflege in diesem Land zusammenhängt? Oder mit dem Sparzwang ohne ethische Leitplanken, den der europäische Norden im Verein mit dem globalen Kapitalmarkt den Italienern aufzwingt? Ambulante Altenbetreuung, Altenpflege und Altenheime bedeuten, dass wenige junge Pfleger und Pflegerinnen viele Alte betreuen. Wenn hier keine extremen und teuren Hygiene- und Quarantänemaßnahmen eingehalten werden, führt dies zu einem überproportionalen Infektionsrisiko bei alten Menschen. Gerade alte Menschen sind aber von einem schweren Krankheitsverlauf bedroht. Das Durchschnittsalter der Corona-Toten beträgt ca. 79 Jahre.
Sind in China und im Iran die Todesraten (bezogen auf die Zahl der Erkrankten) geringer, weil dort Alte nicht in Heimen gepflegt, sondern in den Familien betreut werden? Wäre es nicht ein Gebot der Stunde, alle Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste zu massiven Quarantänemaßnahmen (vergleichbar Ebola) zu verpflichten und entsprechend finanziell zu unterstützen? Wie teuer wäre das, verglichen mit dem angeordneten Shut-down der Gesellschaft?
Artikel zum Problem in der Süddeutschen Zeitung https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-pflege-altenheime-atemschutzmasken-1.4858231
Auszug aus Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 24.3. über die Situation in Spanien:
Aus allen Ecken des Landes kommen Berichte über die Überforderung der Altenpfleger und über die rapide Zunahme von Todesfällen in den Heimen. Die Tageszeitung El País titelte: "Residenzen werden zu Leichenhallen". Für Angehörige ist besonders bitter, dass sie nicht zu ihren erkrankten Eltern oder Großeltern vorgelassen werden - Besuche sind grundsätzlich untersagt. "Sie lassen sie allein sterben", beklagte sich eine Frau, die ihre 85-jährige Mutter aus dem Heim holen wollte, aber abgewiesen wurde. Zur Beerdigung sind nur die engsten Angehörigen zugelassen. Die Behörden empfehlen, der Beisetzung ganz fern zu bleiben. Madrider Bestattungsunternehmer bieten an, den letzten Gang der Verstorbenen online zu übertragen.
siehe auch ein Interview mit der Juristen Jessica Hamed in der Frankfurter Rundschau zur Rechtmäßigkeit von Kontakteinschränkungen
https://www.fr.de/politik/coronakrise-deutschland-sind-kontaktsperren-ausgangsbeschraenkungen-rechtswidrig-13611821.html
Menschen tadeln
Medienvertreter empören sich auf allen Kanälen über verantwortungslose Menschen, die zusammen im Freien sitzen, grillen oder spielen. Gleichzeitig berichten sie über vermeintliche Alltagshelden, die ohne Hygienemaßnahmen pflegebedürftige Menschen versorgen - Heldentum kann töten.
Wer einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Verhalten Einzelner und dem Tod Vieler postuliert, muss sich Fragen lassen, wieviel Tote er durch seinen eigenen Lebenswandel verursacht. Wie viel Schuld trägt die Forderung der deutschen Politik nach Sparmaßnamen in Spanien und Italien an den aktuellen Sterbezahlen in diesen Ländern? Ich kenne keinen rasenden Reporter, der freiwillig sein Tempo drosselt, um seinen Anteil an statistischen Toten zu reduzieren, die er durch seinen medialen Furor verursacht.
Nur mal als Hinweis: trotz Simulation und Experten - es gibt zwar einen statistischen Beleg für die Senkung des Infektionsrisikos durch Reduzierung von körperlichem Kontakt - aber keinen für eine unmittelbare Senkung der Todesrate durch diese Maßnahmen. Vermutlich könnten Tote auch ohne die Existenzgefährdung von Millionen Menschen verhindert werden - würde man sich auf die entscheidenden Faktoren für schwere Krankheitsverläufe konzentrieren.
Stattdessen stehen in unserer Nachbarschaft plötzlich an allen Ecken die Blockwarte, die uns mit ernsten Mienen und strengen Stimmen mahnen, die Abgrenzung zu beachten - Abstand zu halten oder nicht in die Hand zu husten. Wir wissen kaum etwas über diesen Virus - aber alle wissen was zu tun und wer schuld ist: Chinesen, Ausländer, junge Menschen, alte Menschen, die Anderen!
Menschen gewinnen
Und wieder gewinnen die Gewinner. Die Reichen der Welt igeln sich mit privatem Pflegepersonal, medizinischem Equipment und allen verfügbaren digitalen Kommunikationsmitteln in ihren luxuriösen Trutzburgen ein - weit weg vom infizierten Rest der Welt. Während unzählige Kleinselbständige und -unternehmen durch die massiven Bewegungseinschränkungen ihre Existenz verlieren, investieren die Vermögenden in Gold oder warten ab, um aus der bevorstehenden "Marktbereinigung" ihren Profit zu ziehen - flankiert von hysterischen Politikern, die Ihnen Milliarden in den Rachen werfen werden.
Während die Medien überall die Phrase vom neuen "Gemeinschaftsgefühl" verkünden, gehen die politischen und wirtschaftlichen Eliten in Stellung, um die neuen Chancen zu nutzen - für die große Umverteilung.
Nachtrag 2022: Die aktuell 2.755 Milliardär*innen haben ihr Vermögen seit Beginn der Corona-Pandemie stärker vermehrt als in den gesamten 14 Jahren zuvor. Dieser Zuwachs an der Spitze ist in der Geschichte beispiellos! Oxfam, 17.01.2022