Daten und Macht
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März 2018 - Empörung in der Welt über ein Datenleck bei Facebook TM. Die Profile von 50.000.000 Nutzern wurden von einem brittischen Unternehmen abgesaugt und anscheinend zur gezielten Wählerbeeinflussung in der US-amerikanischen Präsidentenwahl und dem Brexit-Referendum genutzt.
Was bedeuten Daten - und die darin enthaltenen Informationen - in unserer Zeit? Was soll daran schlimm sein, dass irgendwer von mir ein paar Informationen hat. In den Medien werden sehr diffuse Schreckensbilder skizziert, die am Ende garnicht erschreckend wirken - sind sie doch seltsam unkonkret und bauen auf vielen Gemeinplätzen aber wenig hilfreichen Informationen. Da ist die Rede von Konzernen, die mehr über uns wissen als wir selbst - von dem Recht auf die informationelle Selbstbestimmung - von der Verantwortung des Nutzers oder der Verantwortung von Facebook, Google und Co..
Dabei ist die grundsätzliche Idee hinter all dem sehr einfach - und so alt wie der Handel zwischen den Menschen. Ich kann aus einem Deal um so mehr herausholen, je mehr Informationen ich besitze und je weniger mein Gegenüber. Informationsunterschiede haben einen Wert - nicht die Informationen selbst. Das schöne für die Mächtigen der Welt an den sozialen Medien ist das enorme Ungleichgewicht zwischen den Informationen, die dem einzelnen Nutzer zur Verfügung stehen und den Informationen, die sie sich mit Geld bei Facebook, Google und Co. beschaffen können.
Die neuen Informationssammler und ihre zahlungskräftigen Kunden führen prächtige Geschäfte, weil sie über ihre Kunden mehr wissen, als diese über die Anbieter. Sie können aus ihren riesigen Datensammlungen Informationen ableiten, die dem einfachen Bürger nie zur Verfügung stehen - und an die er ohne Geld nicht herankommt. Ausgestattet mit diesen Informationen können die einflussreichen Unternehmen nicht nur ihren Profit weiter steigern, sondern auch ihren Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiter ausbauen.
Das beste Mittel gegen diese neue Machtkonzentration durch Informationsungleichgewicht wäre nicht Datenschutz, sondern Transparenz. Informationen, die allen zur Verfügung stehen, nützen der Allgemeinheit - nicht Einzelnen und wären für die neuen "Dealmaker" wertlos.