Die Lösung von Darwins Dilemma
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Marc W. Kirschner, John C. Gerhart, Die Lösung von Darwins Dilemma, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2007 ISBN 978399622373 (Originalausgabe 2005 "The Plausibility of Life", Yale University Press)
Aufbauend auf den neusten Erkenntnissen der Genforschung und Molekularbiologie erläutern die Autoren ihre Theorie der "erleichterten Variation", mit der die scheinbar unübersehbare Vielfalt des Lebens begründet wird, ohne die Grundlagen der Evolutionstheorie zu sprengen. An vielen Beispielen zeigen sie die Raffinesse, mit der in der Natur einmal erfolgreich angewendete Prinzipien immer wieder genutzt und wiederverwertet werden. Durch die unendliche Verschachtelung und Vernetzung dieser "Kernprozesse" genügen bereits geringste Modifikationen an den genetischen Voraussetzungen (dem Genotyp), um tiefgreifende Veränderungen in der Erscheinung eines Lebewesens - dem Phänotyp - zu bewirken. Doch diese Abhängigkeit ist keineswegs direkt und deutlich determiniert. Der Einfluss der Gene auf die Erscheinung und die Fähigkeiten eines Lebewesens erfolgt über sehr viele Zwischenschritte, die wiederum in vielen Fällen durch Umwelteinflüsse während der Entwicklung beeinflusst werden.
Beim Lesen des Buches wird sehr schnell klar, wie vermessen die Vorstellung der Gentechniker ist, in diese komplex vernetzen Zusammenhänge gezielt eingreifen zu wollen. Es bedurfte unzähliger Versuche und langwieriger Experimente, um der Natur auch nur ein erstes Verständnis einiger dieser Prozesse abzuringen. Von der Fähigkeit, hier gezielt zu manipulieren, ist die Wissenschaft noch weit entfernt.