Effizienz
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Manchmal wird die "Effizienz" auch als Verhältnis aus theoretisch möglichem Nutzen und tatsächlich erreichtem Nutzen definiert. Eigentlich alles ganz einfach?
Leider nicht. Die Definition von Nutzen und Aufwand ist nämlich alles andere als einfach. Wo grenze ich den Nutzen ab (in der Technik und Wirtschaft: wo lege ich die Bilanzgrenze?). Muss ich den Schaden, den ich an anderer Stelle verursache, mit einkalkulieren - oder lasse ich ihn unter den Tisch fallen? Berücksichtige ich beim Aufwand nur die Kosten, Ressourcen und Energien, die ich selbst trage - oder auch all die Kosten, die an anderer Stelle anfallen und von anderen getragen werden müssen.
Besonders trügerisch ist der Begriff im Zusammenhang mit der Effizienz einer menschlichen Leistung, wenn er genutzt wird, um die Zugehörigkeit zu einer Elite und damit verbundene Privilegien zu begründen. Wie viel Nutzen generiert der Vorstandsvorsitzender einer AG? Wie weit wird seine Effizienz durch einen Mercedes S-Klasse TM gesteigert? Würde ein Polo seine Effizienz (geringerer Aufwand bei gleichem Nutzen) nicht steigern? Belege für die "effizienzsteigernde" Wirkung von Privilegien gibt es kaum - Behauptungen viele!
Wenn wir den Energie- und Rohstoffaufwand eines Bürgers in einem Industrieland mit dem Aufwand eines Bürgers in einem Entwicklungsland vergleichen - bei vergleichbarer Zufriedenheit, Nachkommenschaft und körperlich-geistiger Gesundheit - so ist keineswegs ausgemacht, dass der Industrieland-High-Performer tatsächlich "effizienter" ist. Es besteht sogar der Verdacht, dass die Industrielandbewohner sich durch eine extreme Energie- und Ressourcenverschwendung auszzeichnen - bei eher dürftigem Nutzen: mäßige Bildung durch Informations-Overflow, mäßige Gesundheit durch zuviel Junk-Food, mäßige Zufriedenheit durch ständige Überforderung und kaum Nachkommen wg. fehlendem "Nutzen" bzw. zu hohen Kosten!