Daten und Macht

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Stattdessen erlauben wir es wenigen Unternehmen und staatlichen Einrichtungen, unzählige Daten zu horten und [[Dilemma der Statistik|statistisch]] zu verwerten - um unsere Vorlieben, Verhaltensweisen und Denkmuster zu studieren, um uns (oder besser: die "Gesellschaft") zu unser aller Wohl besser steuern zu können - und die Erkenntnisse aus den Daten als Besitz zu vermarkten. Die Enteignung unserer Informationen fällt uns nicht auf, haben sie doch für uns nur einen geringen Wert. Ihr Schutz erscheint uns nicht relevant. Der Wert der Informationen entsteht erst durch die Aneignung unzähliger Informationen in den Händen Weniger. Und diesen Informationsbesitz schützt unsere Gesellschaft durch Urheber- und Eigentumsrechte bis auf's Messer gegen jeden einzelnen Bürger, [[Wem gehört die Welt|damit die Macht bleibt, wo sie ist]].
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Stattdessen erlauben wir es wenigen Unternehmen und staatlichen Einrichtungen, unzählige Daten zu horten und [[Dilemma der Statistik|statistisch]] zu verwerten - um unsere Vorlieben, Verhaltensweisen und Denkmuster zu studieren, um uns (oder besser: die "Gesellschaft") zu unser aller Wohl besser steuern zu können - und die Erkenntnisse aus den Daten als Besitz zu vermarkten. Die Enteignung unserer Informationen fällt uns nicht auf, haben sie doch für uns nur einen geringen Wert. Ihr Schutz erscheint uns nicht relevant. Der Wert der Informationen entsteht erst durch die Aneignung unzähliger Informationen in den Händen Weniger. Und diesen Informationsbesitz der Wenigen schützt unsere Gesellschaft durch Urheber- und Eigentumsrechte bis auf's Messer gegen jeden einzelnen Bürger, [[Wem gehört die Welt|damit die Macht bleibt, wo sie ist]].

Version vom 16:16, 27. Apr. 2020

März 2018 - Empörung in der Welt über ein Datenleck bei Facebook TM. Die Profile von 80.000.000 Nutzern wurden von einem britischen Unternehmen abgesaugt und anscheinend zur gezielten Wählerbeeinflussung in der US-amerikanischen Präsidentenwahl und dem Brexit-Referendum genutzt.

Was bedeuten Daten - und die darin enthaltenen Informationen - in unserer Zeit? Was soll daran schlimm sein, dass irgendwer von mir ein paar Informationen hat. In den Medien werden sehr diffuse Schreckensbilder skizziert, die am Ende garnicht erschreckend wirken - sind sie doch seltsam unkonkret und bauen auf vielen Gemeinplätzen aber wenig hilfreichen Informationen. Da ist die Rede von Konzernen, die mehr über uns wissen als wir selbst - von dem Recht auf die informationelle Selbstbestimmung - von der Verantwortung des Nutzers oder der Verantwortung von Facebook, Google und Co. und anderen Worthülsen.

Dabei ist die grundsätzliche Idee hinter all dem sehr einfach - und so alt wie der Handel zwischen den Menschen. Ich kann aus einem Deal um so mehr herausholen, je mehr Informationen ich besitze und je weniger mein Gegenüber. Informationsunterschiede haben (in einer ökonomisierten Welt) einen besonderen Wert - nicht die Informationen selbst. Das Schöne für die Mächtigen der Welt an den sozialen Medien ist das enorme Ungleichgewicht zwischen den Informationen, die dem einzelnen Nutzer zur Verfügung stehen und den Informationen, die man sich mit Geld bei Facebook, Google und Co. beschaffen kann.

Die neuen Informationssammler und ihre zahlungskräftigen Kunden führen prächtige Geschäfte, weil sie über ihre Kunden und Geschäftspartner mehr wissen, als diese über sie. Sie können aus ihren riesigen Datensammlungen Informationen ableiten, die dem einfachen Bürger, Kleinunternehmer oder Bauern nie zur Verfügung stehen - und an die er ohne Geld und Einfluss nicht herankommt. Ausgestattet mit diesen Informationen können die Unternehmen nicht nur ihren Profit weiter steigern, sondern auch ihren Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiter ausbauen.

Auch die Politik hat dies erkannt. China versucht gerade mit aller Macht, den Sozialkredit - und damit die lückenlose Kontrolle der Bevölkerung - durchzudrücken.

Das beste Mittel gegen diese neue Machtkonzentration durch Informationsungleichgewicht wäre nicht Datenschutz, sondern Transparenz. Informationen, die allen zur Verfügung stehen, nützen der Allgemeinheit - nicht Einzelnen und wären für die neuen "Dealmaker" wertlos.

Macht der großen Zahl

Stattdessen erlauben wir es wenigen Unternehmen und staatlichen Einrichtungen, unzählige Daten zu horten und statistisch zu verwerten - um unsere Vorlieben, Verhaltensweisen und Denkmuster zu studieren, um uns (oder besser: die "Gesellschaft") zu unser aller Wohl besser steuern zu können - und die Erkenntnisse aus den Daten als Besitz zu vermarkten. Die Enteignung unserer Informationen fällt uns nicht auf, haben sie doch für uns nur einen geringen Wert. Ihr Schutz erscheint uns nicht relevant. Der Wert der Informationen entsteht erst durch die Aneignung unzähliger Informationen in den Händen Weniger. Und diesen Informationsbesitz der Wenigen schützt unsere Gesellschaft durch Urheber- und Eigentumsrechte bis auf's Messer gegen jeden einzelnen Bürger, damit die Macht bleibt, wo sie ist.

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